Laut Albert Camus müssen wir uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen, der in seiner immer gleichen Handlungsabfolge seine Freiheit findet. Konstantin Küspert hinterfragt diesen Umstand in seinem neusten Werk «Sisyphos’ Kinder» und schickt uns auf eine Reise durch den Kosmos Mensch und Arbeit. Von der Entstehung der Welt bis hinein in das digitale Zeitalter seziert er die Sinn- und Unsinnigkeiten des arbeitenden Menschen. Und gearbeitet wird ja überall. Auch im Theater. So sehen sich auch die Spielenden auf der Bühne nur mit einer Wirklichkeit konfrontiert:
work work work work work.
gott erwachte.
nicht aus irgendwas, denn es gab nichts. es gab keinen schlaf, keine bewusstlosigkeit, keinen traum. es gab kein davor. gott erwachte und die zeit begann. gott also erwachte, erfand das sehen und sah sich um. es gab aber nichts zu sehen. also erfand gott etwas zu sehen, also photonen, und sah sich nochmal um. jetzt gab es schon zwei zustände, den in dem etwas sehbar war und in dem nichts sehbar war. aber er konnte sich nicht entscheiden was besser war und er machte die photonen erstmal wieder weg. das war anstrengend gewesen und gott machte erstmal pause.
text
konstantin küspert
ausstattung
moïra gilliéron
audio
nicolas balmer, markus kenel
performance
lotti happle, jonathan bruckmeier,
patrick slanzi
oeil extérieur
max kraus
kozeption
jonathan bruckmeier, patrick slanzi
produktion
groupe nous
koproduktion
theater winkelwiese